Die Frage, wie man in einer fordernden und stressauslösenden Arbeitsumgebung gesund bleibt, ist keineswegs neu. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Arbeitsausfälle aufgrund von Depression und Burnout in den letzten Jahren stetig anwachsen. Dabei ist ja nicht die physische Belastung gestiegen, sondern vielmehr die Komplexität und Veränderungsdynamik in Organisationen, Arbeitsprozessen und Märkten, was psychischen Druck und Stress sowohl für Mitarbeiter als auch für Leader bedeutet.
Neue Wege
Um diesen kritischen Entwicklungen zu begegnen, müssen Organisationen neue Wege aufzeigen, wie man Gesundheit am Arbeitsplatz erhält und fördert. Untersuchungen zeigen, dass gesundheitsorientiertes Führen dabei eine entscheidende Rolle spielt. Die Entwicklung einer gesundheitsorientierten Führungskultur stellt meist einen intensiven Lernprozess für das Management und die Organisation als Ganzes dar, der deutlich über klassische Stressbewältigung hinausgeht – er erfordert vielmehr eine umfassende Organisationsentwicklung, die mehrere Dimensionen des Lernens berücksichtigt: Selbstmanagement im Umgang mit Gesundheit, soziale Kompetenz für wertschätzende Kommunikation, Feedbackkultur und konstruktives Konfliktmanagement – und schliesslich eine Systemkompetenz, die es den Führungskräften ermöglicht, die Auswirkungen der Arbeitsplatzgestaltung und die Kooperationsqualität in und zwischen Teams zu reflektieren sowie aktiv Veränderungen der Organisationsabläufe in ihrem Verantwortungsbereich zu gestalten.