Change!

Wo man heute in der Wirtschaft, zum Teil auch in öffentlichen Institutionen und Verwaltungen hinkommt, sind die Führungskräfte aller Stufen zunehmend stärker gefordert und belastet – oft bis an die Grenze des Zumutbaren. Zwölf Stunden Präsenz im Geschäft sind vielerorts schon guter Durchschnitt. Den ganzen Tag über jagt eine Sitzung die andere. Über Mittag Besprechungen, abends Essen mit Kunden, Aktenstudium und Vorlagen erarbeiten: am Wochenende. Mitarbeitergespräche: selten. In Ruhe nachdenken: in den Ferien – oder gar nicht. Fusionen, Pleiten, Neugründungen und Entlassungen sind an der Tagesordnung, Überall wird umorganisiert, Pläne sind überholt, bevor man sie realisiert hat.

Einzige Konstante im Business ist die Veränderung! Es ist aber auch leider so, dass die meisten der anvisierten Ziele in einem Change Prozess verfehlt werden. Woran liegt das?

  • mangelnde Kommunikation, fehlen von Kommunikationsstrategien
  • fehlende Berücksichtigung der ‚Soft Facts‘
  • mangelnder Support und Commitment vom Top Management
  • fehlen einer Wertehierarchie
  • wenig oder gar keine Erfahrung im Umgang mit Widerständen und Konflikten
  • mangelndes Verständnis der Unternehmenskultur als Bindeglied zwischen Mensch und Organisation

sind hier die Hauptgründe.

Ein professionelles und von Beginn an konsequent umgesetztes Change Management kann hier aber einen sehr großen Unterschied machen und die Zielerreichung ganzheitlich und nachhaltig ermöglichen.

Insofern hatte ich die Gelegenheit in den vergangenen Monaten eine Seminarreihe zum Thema ‚Change‘ bei einer großen Kölner Versicherung durchzuführen, als auch Interventionen und Lösungsansätze aus dem systemischen Coaching zum Einsatz kamen.

3 Tips für erfolgreiche und nachhaltige Veränderung in Teams

  • Entwicklung eines Werte Bewusstseins im Führungsstil

Durch werteorientiertes Führen können Mitarbeiter die Notwendigkeit einer Veränderung besser verstehen. Sie fühlen sich selbst mitgenommen und können den Wandel auf diese Weise direkt mitgestalten, statt sich dagegen aufzulehnen. So werden sie automatisch Teil der Veränderung und unterstützen damit die Nachhaltigkeit des Vorhabens

  • Verlassen der Komfortzone

Menschen mögen meist keine Veränderung, das ist eine natürliche Haltung, die mit dem Wunsch nach Schutz auf der einen Seite und mit der Angst vor der Ungewissheit auf der anderen Seite zu erklären ist. Trainieren Sie, sich auf die Möglichkeiten zu fokussieren, die sich durch Veränderung bieten und sich innerlich nach vorne ausrichten um den Status quo zu verlassen, Neues zu wagen und die Handlungsspielräume kontinuierlich zu erweitern.

  • Bewusstwerden der eigenen Rolle – Rollenklarheit

Gezielt verantwortungsvolles Handeln setzt ein Bewusstsein der eigenen Rolle in der Organisation voraus. Dafür müssen wir uns im Klaren darüber sein, aus welcher Rolle heraus wir in Verantwortung gehen oder stehen und welche Normen, Werte und Ideale wir uns dabei verpflichtet fühlen. Mit einem klaren Rollenverständnis lassen sich zum Beispiel Konflikte und Widerstände besser erkennen und lösen, aber auch eine Zielklarheit erreichen, die durch eigene Stärken untermauert wird, und so zum Erfolg führt. 

Während der Seminarreihe war damit die Agenda voll mit Themen, die darauf abzielten, das Rollenverständnis der Führungskräfte als auch der Teammitglieder zum Thema ‚Change‘ zu erkennen, klären und positiv zu festigen. Dazu gehörten Themen wie das Erstellen einer Wertehierarchie, Konfliktverhalten und Bewältigung, Entwickeln einer Kommunikationsstrategie im Change, sowie der Agendapunkt ‚Leading Yourself‘, als auch die Teamentwicklungsuhr und Teamcharta.

Die Ermittlung des jeweiligen Leichtigkeitsindex jedes Teammitglieds als ein Element aus der 7 SUMMITS Strategie eignete sich hervorragend als Einstieg in das Thema ‚Change‘.

Zur Erarbeitung und Klärung des neuen Rollenbildes innerhalb der Organisation half die Übung ‚Der persönliche Pitch‘ mit anschließender Feedbackrunde, wo es darum ging, sich glaubhaft als Person im neuen Rollenbild darzustellen und einen interessierten Zuhörer zu gewinnen auf die Frage ‚Was machst Du?

Als Fazit: Für Führungskräfte bedeutet ‚Change‘ immer mehr die Verschiebung ihres Fokus von ‚Ordnung halten‘ auf ‚Veränderung gestalten‘. Mit einem im Vorfeld gut durchdachten und ausgeführten Change Management Prozess oder auch Begleitung durch einen Team Coach können die Herausforderungen, die in Zukunft den Berufsalltag im Management prägen gemeistert werden.  Dazu gehören

  • Durchführen organisatorischer Veränderungen
  • Leistung erzeugen durch Synergie
  • Flexibilisierung der Arbeitsformen und Arbeitszeiten
  • Management von Konflikten- und Krisensituationen
  • Aushalten innere Zielkonflikte und Widersprüche
  • Verringerung der Ressource Zeit und Geld
  • drastisches Ansteigen von Komplexität der Prozesse und Organisationen

Flexibilität der Führungskraft ist somit eine Grundvoraussetzung als Minimum um all diese Anforderungen zu bewältigen, qualifizierte Arbeitskraft die gut geführt wird und sich frei entfalten kann wird zur entscheidenden Ressource. Doch Flexibilität erfordert eine grundlegend andere Organisation. Mit Verschieben von Kästchen im Organigramm ist es da nicht getan. Qualifizierte Mitarbeiter in flexiblen Strukturen erfordern von den Vorgesetzten menschen- und problemorientierte Formen der Führung.

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